Jochen Eisentraut: Flug des Vogel Haus


Kunst und Architektur

 

Dass Kunst manchmal Architektur und Architektur sehr häufig Kunst ist, mag noch als Binsenweisheit durchgehen. Doch einige Architekten sind tatsächlich bildende Künstler, die auch neben ihrer Kernprofession äußerst Sehenswertes leisten.

Ein wunderbares Beispiel hierfür ist der Berliner Architekt Jochen Eisentraut (*1967), head of design bei Zeidler Partnership Architekten. Dankenswerterweise ist es uns erlaubt, eine kleine Auswahl seiner Werke hier zu zeigen:

 


Dionysischer Raum im goldenen Lichtrausch

2009

 

Serie: Tanz eines dionysischen Raumes

Wenn ein Raum tanzt, dann muss es wohl ein dionysischer Raum sein, einer, der sich selbst vergisst als Raum in der Ekstase des Tanzes.

 

 

Jochen Eisentraut: Dionysischer Raum im goldenen Lichtrausch

 

 

 

Latente Architekturen I

2008

 

Die Bilder erzählen in paradigmatischen Studien über latent sichtbar werdende Möglichkeiten von Architekturen, von Ordnungsmustern in chaotischen Strukturen. Es geht darum, den Widerspruch zwischen Natur und Architektur nicht aufzulösen, sondern in einem Schwebezustand der Gleichzeitigkeit zu halten.

 

 

Jochen Eisentraut: Latente Architekturen I

 

 

 

Feuervogel

2009

 

Der rotglühende Feuervogel, natürlich inspiriert von Strawinskys Ballettmusik, scheint nur aus schwingenden Flügeln zu bestehen, aus Gesten des Aufschwingens und Fliegens.

 

Jochen Eisentraut: Feuervogel

 

 

 

Latente Architekturen II

2008

 

 

 

Jochen Eisentraut: Latente Architekturen II

 

 

Der Geist des Barock

(eingesperrt in einen Käfig, auf seine Befreiung wartend)

2009

 

Skizze 3

Der Geist des Barock, mit seiner unbändigen Kraft, seinem Ausdrucks- und Formwillen, seiner Körperlichkeit und Plastizität, gefangen in einem Käfig, in Zeiten der Rationalität und Funktionalität auf seine Befreiung wartend, dabei ungeduldig und mit bewegtem Drängen, in kraftvollen Gebärden das Gehäuse zu sprengen versuchend.


Jochen Eisentraut: Der Geist des Barock

 

 

 

Raumgewebe im Rausch des Tanzes

2010

 

Serie: Tanz eines dionysischen Raumes

 

 

Jochen Eisentraut: Raumgewebe im Rausch des Tanzes

 

 

Raumskizze 4

(Brahms, 4. Sinfonie)

2010

 

Beim Hören der Brahmschen Sinfonie entstand eine Serie freier Skizzen, die zu einem virtuellen Raumgebilde verarbeitet wurden, das mit seiner exzessiven Formensprache und seinem magischen Leuchten eine Welt jenseits der real-rationalen Raumkonstruktionen aufzeigt. Und hier, in dem magischen Aufglühen, in der Verzauberung, führen die Bilder (bzw. Räume) wieder auf ihre Ursprünge in der Musik zurück, ohne irgendeine Form der “Übersetzung” zu behaupten.

 

 

Jochen Eisentraut: Raumskizze 4 (Brahms, 4. Sinfonie)

 

 

 

Wandler in exzessiven Welten

2010


Die Bilder vermitteln eine Raumerfahrung als Akt der Überschreitung, dem Heraustreten aus dem klar geordneten, cartesianischen Diesseits in eine Welt, die sich herkömmlichen Identifizierungsmustern entzieht. Es sind hybride Raumgebilde, die zwischen Naturräumen und architektonischen Gebilden zu oszillieren scheinen.

 

 

 


Jochen Eisentraut: Wandler in exzessiven Welten

 

 

 

 

 

Verschleifungen II

2013

 

Aus einer Serie von Bildern, in denn archetypische Formen mit unscharfen Strukturen verschliffen werden.

 

 

Jochen Eisentraut: Verschleifungen II

 

 


Latentes Raumgefüge (Passage II)

2010

 

Serie: Exzessive Welten

 

 

Jochen Eisentraut: Latentes Raumgefüge (Passage II)

 

 

Der Geist des Barock

(eingesperrt in einen Käfig, auf seine Befreiung wartend)

2009

 

Skizze 4

 

 

Jochen Eisentraut: Der Geist des Barock (Skizze 4)